Pinball BrainDamage kommt in einer ansprechenden Packung inklusive Anleitung, in der sich allerdings mein Exemplar der CD ohne Hülle verbarg.
Die CD-Version enthält neben dem Spiel, welches etwa 15 MByte benötigt und in mehreren Backup-Verzeichnissen "gepuffert" ist, einen Tisch-Editor, mit dem man eigene `Tables` erstellen können soll.
Voraussetzung zum Spielen ist ein AGA-Amiga ohne (!) 060er-Prozessor, denn damit gibt es Probleme. Für die CD-Version natürlich noch ein CD-Laufwerk ;)
Der Start von der CD funktionierte bei mir nicht, da dem Spiel zuwenig ChipRam zur Verfügung standen. Das Icon Reboot-Start, das eine Rad-Disk anlegt, ließ das Spiel ebenfalls nicht ordnungsgemäß starten und brach im Bootvorgang mit Fehlermeldungen ab.
Möglicherweise gibt es ja damit Probleme, daß das CD-Filesystem nur nach einem richtigen Workbench-Hochbooten zur Verfügung steht. Aber nach dem Kopieren des Spiels auf Festplatte änderte sich daran nichts.
Nach dem Booten ohne Startup-Sequence und dem Eintippen von "execute StartGame" (in der Anleitung steht: ..."tippen Sie GameStart ein.") ging es dann endlich los.
Im Vorspann und dem Hauptmenü fallen schonmal unnötig viele flimmernde Interlaced-Grafiken auf. Bei Optionen kann man die Lautstärke der Musik und der Soundeffekte auswählen, außerdem, ob bei Multiball-Modi generell in den SuperHires-Modus geschaltet werden soll, womit im übrigen auch speziell geworben wird.
Zitat: "Super-Hi-Res (1280x512) im Multiballmodus, die höchste jemals verwendete Auflösung in einem Amiga-Flipper"
Soweit ich weiß, ist diese Auflösung bisher noch überhaupt nicht in irgendeinem Amigaspiel eingesetzt worden. Glücklicherweise, denn dieses sehr exotische Grafikformat ist z.B. für viele ScanDoubler ein rotes Tuch, da es genau außerhalb des Frequenzbereiches angesiedelt ist, den sie auf das VGA-Signal trimmen. Wenn dann also umgeschaltet werden würde, wäre bei diesen Usern nichts zu sehen.
Bei TableSlope kann man jetzt noch die Neigung des Tisches (ohne Auswirkungen auf die Grafik) bzw. den Schwierigkeitsgrad einstellen. Dabei wird dann die Ballgeschwindigkeit, sowie die Kraft der Flipperarme verändert.
An Tischen selbst stehen nur zwei zur Auswahl. Zum ersten Hypervolution und zum zweiten Magnetic Whirlpool.
Also wird in diesem Punkt schonmal eindeutig weniger geboten, als bei den etablierten Flipperspielen auf dem Amiga, angefangen bei Pinball Dreams bis zu dem State-Of-The-Art Slamtilt, die drei enthielten.
Wenn man Hypervolution anspielt, fällt einem sogleich auf, daß sich das Ballgefühl im Gegensatz zu den anderen Flippern sehr verändert hat. Es ist anders, aber man kann sich darauf einstellen.
Gestartet wird das Spiel mit der Enter-Taste des Ziffernblocks, der erste Ball mit der Returntaste und gesteuert schließlich mit den Shifttasten. Auch den Tisch "anwackeln" kann man wieder bis das "Tilt" kommt z.B. mit der Space-Taste.
Multiplayer-Modi (also rundenbasiert, bis ein Ball ausgeht) stehen nicht zur Verfügung.
Bei Hypervolution ist das Table-Design maximal durchschnittlich, das gilt auch für die meisten Effekte im "Leuchtdisplay" oben. Es geht übrigens, grob gesagt, um Autos.
Bei der Grafik fragt man sich eigentlich, wo die 256 Farben denn alle abgeblieben sind. Sie sieht doch eher etwas trist aus und kann im Vergleich mit Slamtilt, aber auch seinen Vorgängern nicht bestehen.
Wirklich nervtötend ist die Musik. Man kann sie zwar herunterregeln oder ganz abschalten, aber eigentlich stellt sie normalerweise doch einen wichtigen motivierenden Faktor beim Flippern dar.
Also besser den Tisch wechseln und hinüber zum "Magnetic Whirlpool".
Das Design hier ist eine Mischung aus Horror und Science Fiction und schonmal besser gelungen als bei Hypervolution. Das gilt auch für das Tischdesign selbst, also die Anordnung der Rampen und Objekte.
Zu dem angeblichen Pseudo-3D-Design kann ich tatsächlich nur bestätigen, daß das "Pseudo" berechtigt ist. Lediglich einige Elemente, wie z.B. Rampen sind etwas dreidimensionaler gestaltet worden, der Tisch selbst ist aber so platt, wie bei allen anderen Flippern auch.
Gelungen bei Magnetic Whirlpool sind die meisten "Leuchtdisplay"-Effekte, sowie Musik und Sound.
Hier kann man schonmal eine Partie mit Flippern verbringen.
Fazit:Als Vollpreisprodukt für ca. 70 DM erscheint mir PinballBD trotz der Spiele-Ebbe der letzten Zeit auf dem Amigamarkt doch etwas zu mager. Nur zwei mitgelieferte Flipper, davon einer unterdurchschnittlich, sind dafür einfach zu wenig. Im direkten Vergleich mit den anderen berühmten Amiga-Flippern macht PinballBD qualitativ auch einen eher blassen Eindruck.
Lichtblick wäre der Editor. Er ließ sich bei mir allerdings nicht zum Start bewegen, da ihm von der Workbench aus auch knapp unter 2 MB ChipRam zuwenig war und von der Shell nach dem Booten ohne Startup nur eine Fehlermeldung als Antwort kam.
Wie so oft kann ich wieder nur raten: Wer die Möglichkeit hat, sollte vor einem Kauf probespielen.
Produkt: | Pinball BrainDamage | Hersteller: | Mind`s Eye |
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Art: | Pinball-Spiel | Version: | - |
Preis: | 69.95 DM (CD oder Disk) | Bez.Quelle: | APC&TPC |
Festplattenspielbar? | JA | ||
Exit zur Workbench? | JA | ||
Grafik: | 3 | ![]() | |
SoundFX: | 3 | ||
Musik: | 3 | ||
Spielbarkeit: | 3 | ||
Spielspaß: | 4 | ||
Preis-/Leistung: | 3 | ||
Gesamt: | 3 | ||
Vertrieb: APC&TPC, Dorfstraße 17, 83236 Übersee |
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